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Von einer Welt in die andere – das 19. Jahrhundert in Lüttich

Grand Curtius - Palais Curtius

Ist es das längste der Jahrhunderte? Das 19. Jahrhundert, das den Beginn der Moderne darstellt, begann jedenfalls mit der Französischen Revolution von 1789. Diese markiert gleichzeitig das Ende des Ancien Régime und – im Zeichen der Freiheit – das Aufkommen einer neuen zu errichtenden Welt.

Die Ausstellung wurde bis zum 31. Dezember 2018 verlängert.

Die Ausstellung „D’un monde à l’autre, le 19e siècle à Liège“ („Von einer Welt in die andere – das 19. Jahrhundert in Lüttich“) unterstreicht die Umwälzungen, die die Lütticher in ihrem Alltag erleben werden – in diesem Jahrhundert, das sich bis zum Ersten Weltkrieg 1914 erstreckt. Eine multidisziplinäre Ausstellung, welche die Bereiche Geschichte, Wissenschaft, Kunst und Lebensbedingungen behandelt. So können zahlreiche wirtschaftliche, politische und soziale Prozesse, die den Ursprung unserer modernen Welt bilden, besser verstanden werden. 

Dieses Jahrhundert wurde lange Zeit als das Jahrhundert des Fortschritts betrachtet: jenes, das die westlichen Gesellschaften vom dem Gewicht der Strukturen des Ancien Régime befreite. In jedem Fall ist eine neue Dynamik entstanden: jene des Unternehmertums, das die Welt allmählich von einer Agrargesellschaft zu einer Industriegesellschaft machte. Der Einsatz von Maschinen führt zum Aufstieg des Kapitalismus und zum Entstehen zweier gegensätzlicher sozialer Klassen: einer dominanten – das Bürgertum – und einer ausgebeuteten – das Proletariat. Die Kirche verliert allmählich ihr Monopol und die Wissenschaft siegt. Welche Rolle spielt letztere? Sie soll die Realität beschreiben und sich durch die Entwicklung neuer Techniken am Wohlergehen der Menschheit beteiligen. Ein umfangreiches Programm ... 

In 40 Jahren erleben die Lütticher fünf verschiedene politicshe Regime: Fürstbistum Lüttich (985-1795), Französische Republik (1795-1804), Französisches Kaiserreich (1804-1814), Königreich Holland (1815-1830) und Königreich Belgien (ab 1830). An ebenso viele neue Systeme musste sich die Bevölkerung anpassen.
Auf zwei Ebenen des Palais Curtius angelegt, lädt die Ausstellung „D’un monde à l’autre, le 19e siècle à Liège“ („Von einer Welt in die andere – das 19. Jahrhundert in Lüttich“) dazu ein, zahlreiche Werke, Objekte, seltene Stücke und bislang unveröffentlichte Dokumente aus den Sammlungen der Museen von Lüttich zu entdecken. 

Die Arbeitswelt, neue Industrien, die Entwicklung der Wissenschaft, städtische Veränderungen, die Zeitberechnung und die Systeme der Gewichte und Maße, aber auch die Rolle der Frau, die Todesstrafe und das Identitätsbewusstsein sind einige der Höhepunkte der Ausstellung. Hier entdeckt man die Geburt der Archäologie, den Aufstieg der Rüstungsfabriken, die Berufe rund um Glas sowie die populäre Bildsprache oder den Kampf zwischen Religion und Säkularismus. Die Ausstellung erinnert auch an die Rolle großer historischer und politischer Persönlichkeiten und zeigt Werke renommierter Künstler und Schöpfer wie etwa Léonard Defrance, Constantin Meunier, Pauline Jamar, Gustave Serrurier-Bovy, Armand Rassenfosse oder Auguste Donnay.