Das frühere Waffenmuseum, das Glasmuseum und das Museum für Archäologie und dekorative Kunst (inkl. des Museums von Ansembourg) – alle drei kommunale Lütticher Museen – haben sich mit dem Museum für religiöse und maasländische Kunst zusammengeschlossen und bilden damit ein einheitliches Museumszentrum, das dekorative Kunst, industrielle Kunst und Archäologie vereint. Diese einzigartige Museumsstruktur, die sich aus verschiedenen Sammlungen mit unterschiedlicher Herkunft und Eigentum zusammensetzt (Stadt Lüttich, Wallonische Region, Archäologisches Institut Lüttich, Universität Lüttich, Diözese Lüttich, Gesellschaft für Kunst und Geschichte der Diözese, Kathedrale etc.), gliedert sich in fünf Abteilungen: die Abteilungen für Archäologie, Waffen, religiöse Kunst und maasländische Kunst, dekorative Kunst und Glas. Das so entstandene Ensemble bildet die umfangreichste Museumssammlung des französischsprachigen Belgiens.
Das Grand Curtius ist hinsichtlich der Konzentration auf Meisterwerke, die es in seinen Sammlungen bewahrt, einzigartig. Es bietet eine Kontinuität bei den Sammlungen, eine enorme Vielfalt an künstlerischen, handwerklichen und industriellen Methoden und das in sehr unterschiedlichen materiellen Formen. So wird eine sehr große chronologische Breite veranschaulicht, die von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart reicht.
Die außergewöhnliche Quantität und Qualität der zusammengetragenen Sammlungen sind so großartig, dass Lüttich nicht getrennt von ihnen betrachtet werden kann. Die in diesen Sammlungen aufbewahrten Stücke sind Ausdruck eines künstlerischen und technischen Wissens, das ständig an die wichtigsten Kapitel in der Geschichte der Stadt, des Fürstbistums und des Lütticher Landes erinnert.
Diese Objekte sind auf fünf Sammlungen verteilt, welche in ihrem Bereich jeweils mit den wichtigsten der Welt mithalten können. Die der Archäologie und insbesondere der Vorgeschichte gewidmete Sammlung (deren Name im 19. Jahrhundert in Lüttich von Schmerling erfunden wurde) vereint die Sammlungen Hamal-Nandrin und Depuydt. Der Abschnitt über religiöse Kunst, dessen große Bedeutung für das kirchliche Fürstentum Lüttich wir verstehen, stammt aus dem ehemaligen Maram (Museum für religiöse und maasländische Kunst). Die Glas-Sammlungen (frühere Armand Baar-Sammlung) sind zusammengenommen nach Corning in den Vereinigten Staaten die zweitgrößte der Welt. Die Waffensammlung des Museums ist eine Hommage an dieses Land, das es verstand, sich beim Waffenhandel und bei der Waffenherstellung an der Spitze zu halten. Schließlich zeugt die Sammlung der dekorativen Kunst von der führenden Position Lüttichs im 18. Jahrhundert. Die Stadt konnte damals auf einem Niveau mit Paris mithalten.
Schließlich sei noch die einzigartige Sammlung von internationalem Interesse angeführt, die aus der Schenkung des Barons und der Baronin François Duesberg entstanden ist. Sie besteht aus Stücken und Objekten, die mit Tisch- und Zeitkunst verbunden sind (Uhren aus den Epochen Ludwigs XVI., des Direktoriums, des Konsulats und des Ersten Kaiserreichs).