Im Jahr 2002 wurden bei Ausgrabungen des Öffentlichen Dienstes der Wallonie in der Nähe des Salle Prévers in Jupille (Lüttich) neun Grabstätten einer gallorömischen Nekropole mit Verbrennung entdeckt (Ende des 1. bis Anfang des 3. Jahrhunderts n. Chr.). Sie wurden 1916 und 1922 zum Großteil vom Archäologischen Institut Lüttich ausgegraben. Nach der Entnahme der Grabbeigaben aus dem Grab mit Verkleidung Nr. 1, welche hauptsächlich aus drei versiegelten Keramiken aus den Argonnen und einem Becher mit geschliffenem Dekor bestanden, entdeckten die Archäologen zu ihrer Überraschung, als sie die Bodenplatte, auf welcher die Objekte ruhten, zurücklegten, ein Epitaph, das den Manen gewidmet war. Dabei handelt es sich um Gottheiten, die die Seelen der Verstorbenen symbolisieren. Sehr interessant ist die Grabinschrift, die nach unten zeigt. Sie beinhaltet des Namen des Verstorbenen, Murannus, und jenen seines Vaters, Bilaucus. Es waren zwei Peregrini (freie Männer ohne römisches Bürgerrecht) mit indigenen Namen. Die Grabstele, die vom Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. stammen dürfte, diente also auch als Material für die Verkleidung einer Grabstätte des 2. Jahrhunderts.
Numéro d'inventaire FLORA
GC.ARC.01a.2008.000288