Pol Piérart
Der Lütticher Künstler Pol Piérart wird vom 10. März bis zum 30. April 2016 im Palais Curtius geehrt. Pol Piérart studierte an der Königlichen Akademie der Schönen Künste von Lüttich dekorative Malerei. Dann interessierte er sich auch für Fotografie. Seit 1979 stellt er in zahlreichen belgischen Museen und Galerien sowie im Ausland aus – insbesondere bei den Rencontres Internationales de la Photographie d’Arles (2002) und in der Galerie Bernard Bouche in Paris (2002). Zudem präsentierte er einen Film auf der Biennale in Venedig (2011).
Bei seiner fotografischen Arbeit – Schwarz-Weiß-Fotos im Kleinformat (z. B. eine Postkarte oder ein Erinnerungsfoto in einem Rahmen) – werden das Wort, die Worte oder der kleine Satz, die in Großbuchstaben auf weißem Papier geschrieben sind, in eine Landschaft oder in Kompositionen wie bei Stillleben integriert. Diese Worte verstärken das Bild und das Bild verstärkt wiederum die Worte, sodass das Ganze eine Geschichte erzählt oder eine doppelte Lesart ermöglicht.
In seinen Bildern, die manchmal sehr monumental sind, ist das Wort das Hauptthema des Werks und hebt sich von einem relativ neutralen Hintergrund ab. Relativ, weil es sich nicht um eine einfarbige Fläche, sondern um sehr feine Nuancen in einem Farbspektrum handelt: Die Überlagerung der Schichten macht das Material sehr präsent und gleichzeitig leicht. Das Wort, das auf der Leinwand zu sehen ist, hat in der Regel durch eine Bearbeitung der Schreibung eine doppelte Bedeutung: Ein oder zwei Buchstaben oder sogar ein Teil eines Buchstabens werden ersetzt, versteckt oder hinzugefügt und die Bedeutung wird eine ganz andere. Das erscheint einfach, direkt, als ob es offensichtlich wäre ... aber diese Dualität der Bedeutung bringt uns zum Nachdenken, weckt unser Bewusstsein.