Halbautomatisches Gewehr G 43 vom Schlachtfeld der Ardennen (Schenkung von Hrn. Marcel Houart Jr) Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs verfügten nur die Amerikaner und die Russen über ein Infanteriegewehr mit automatischer Ladung. Die Deutschen hinkten hier etwas hinterher, doch ihre Forschungen gingen weiter: Sie sollten schließlich zum Konzept des modernen Sturmgewehrs führen. In der Zwischenzeit entwickelten sie traditionellere Modelle von halbautomatischen Gewehren. Das erste, das davon wirklich zufriedenstellend war, war das Gewehr 43 oder kurz G 3, welches 1943 eingeführt wurde.
Das vorliegende Exemplar wurde in Manhay (Provinz Luxemburg) im Winter 1944-1945 auf dem Schlachtfeld gefunden, wo die deutschen und amerikanischen Soldaten aufeinandergetroffen waren. Unter Führung von Feldmarschall Karl von Rundstedt, Oberbefehlshaber der westlichen Truppen, hatte die Ardennenoffensive das Ziel, die angloamerikanische Front abzuschneiden und den Hafen von Antwerpen einzunehmen. Dieser war das wichtigste Zentrum für die Versorgung der alliierten Armeen. Nach dem Ausbruch am 16. Dezember 1944 dauerte die Schlacht über einen außergewöhnlich harten Winter bis Ende Januar 1945. Sie fand an einer Front zwischen Monschau im Norden und Diekirch im Süden statt. Im Verlauf der besonders erbitterten Kämpfe, deren Symbol der Widerstand von Bastogne ist, gelang es den Amerikanern, diese unerwartete Gegenoffensive zu durchbrechen. Die britischen Truppen, welche an der Nordwestflanke dieses Vorsprungs verteilt waren, trugen dazu bei, die Ausbreitung zu begrenzen.
Die belgische Zivilbevölkerung, die sich im Mittelpunkt dieser Kämpfe befand, litt enorm darunter. Sowohl auf Seiten der Amerikaner als auch der Truppen der Nazis verzeichnete man etwa 80.000 Getötete, Verletzte und Verschollene. Während diese Schlacht praktisch vor den Toren Lüttichs stattfand, litt die Stadt unter schweren Bombardierungen durch V1 und V2. Mehr als 4.000 Menschen wurden getötet oder verletzt.
