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Jean Paul Forest

Jean Paul Forest lebt und arbeitet auf Tahiti und Moorea in Französisch-Polynesien.

Als bildender Künstler und Autodidakt untersucht er das Eingehen der Spuren des Menschen in den Stein – anhand von beweglichen Teilen sowie auch in Landschaften. Jeder Schritt einer Umsetzung, sei es vor Ort oder in der Werkstätte, wird in Bildern festgehalten, und die erhaltene dokumentarische Stärke ermöglicht die „Archäologie“ eines Codes – weniger gedacht als gestisch. Diese zweite Arbeit kann das einzige Element sein, das veröffentlicht wird.

Sein Werk ist ein Hinterfragen unserer Beziehung zur Materialität der Welt, insbesondere deren Verbindungen zu unseren mentalen Strukturen.

 

Im Jahr 1999 machte sich Jean Paul Forest in Lüttich mit einer ersten Ausstellung im Museum für prähistorische Archäologie sowie in der Galerie Flux einen Namen. Danach folgten die Ausstellung „Réparations“ im Mamac 2006 und seine Teilnahme bei der Biennale in Venedig 2007, welche in Zusammenarbeit mit der Galerie Flux entstand. Seine Arbeit dreht sich um Stein, sowohl bei seinen Arbeiten vor Ort als auch bei in seinen Skulpturen. 

Die Ausstellung umfasst eine Reihe von fünf Beiträgen über Steine, die widersprüchlich erscheinen können, wie etwa Fragmentierungen in Bezug auf Reparaturen und Skulpturen, die im Atelier im Verhältnis zu Werken vor Ort angefertigt wurden, aber dennoch ein zusammenhängendes Ganzes bilden. Parallel wurden einige Werke in die permanenten Sammlungen der archäologischen Abteilung des Grand Curtius integriert.

Seine Arbeit vor Ort auf Tahiti, wo er seit 1979 lebt, ähnelt der Land Art. Das Ziel ist es hier jedoch nicht, makroskopische und offensichtliche Spuren zu hinterlassen, sondern die Kleinheit des Menschen gegenüber der Natur zu zeigen. Es ist eine Art Ritus, der in Einsamkeit durchgeführt wird, in Intimität mit der Natur, um diese um Vergebung für die vom Menschen bereits verursachten (oder künftig noch verursachten) Schäden zu bitten. Die Nähte, die er in den gebrochenen Felsen macht, werden bald wieder von der Vegetation erobert – bis der Mensch sie durch seine technologischen Fähigkeiten beherrscht, verändert oder zerstört.

Seine im Atelier durchgeführten „Reparaturen“ – schöne Objekte aus einer Kombination von modelliertem Kokosholz und Vulkanstein – sind keine rein dekorativen Skulpturen, sondern gehen weiter, indem sie menschliche Techniken mit natürlichen Elementen verbinden.

Seine „Fragmentierungen“ werfen durch ihre sichtbare Gewalt Fragen auf, als Arten von Handlungen gegen die Natur. Der Künstler bricht, beschleunigt und nimmt den Prozess der natürlichen Zerstörung auseinander und verbindet dann mit Hilfe von Metallkabeln und verlangsamt so gleichzeitig diesen Prozess. Dabei genießt er dieses poetische Spiel.

Dann folgen seine „Multiplikationen“, die Ansammlung von reparierten Kieseln. Das Spiel geht weiter: Chaos schaffen, um es neu zu organisieren, zu spalten und neu zusammenzusetzen, zu teilen und zu multiplizieren – mit Zärtlichkeit und Respekt.

Eine letzte Werkserie behandelt die „Femme-Lézard“, eine in Tahiti tief verwurzelte Legende. Wenn das Werk von Jean Paul Forest aus einer soziologischen Reflexion hervorgegangen ist, welche die Gefahren, Fehler und Gewalttaten unserer Gesellschaft anprangert, ist es von Poesie geprägt und kann uns nur bewegen.

Wenn sein Werk aus einer Reflexion über die heutige Gesellschaft, ihre Gefahren, ihre Fehler und ihre Gewalt hervorgegangen ist, ist es dennoch von Poesie geprägt und kann uns nur bewegen.

Françoise Safin, 

Konservatorin und Kommissarin der Ausstellung.