Europalia India
Schon seit der Antike spielt Wasser in Indien eine wichtige Rolle. Davon zeugt die Flussgöttin Sarasvati, welche seit dem vedischen Zeitalter (2000 v. Chr. bis 500 v. Chr.) angebetet und besungen wurde. Seither ehrten die Inder ihre Flüsse immer besonders und verbanden sie auch mit ihren wichtigsten Ritualen.
Wasser wird als Gottheit und Lebenskraft angesehen und die sieben heiligen Flüsse, die das Land durchziehen, haben eine zentrale Bedeutung im Leben und Tod der Inder. Seit etwa zehn Jahren ist Wasser ein bedeutendes Thema in der zeitgenössischen Kunst. Der in Lüttich präsentierte künstlerische Rundgang vereint Fotografien, Videos und Installationen, welche durch für diesen Anlass entwickelte Werke ergänzt werden. Indem sie sich aus der Mythologie und dem Symbolreichtum Indiens bedienen, bieten uns diese Künstler besonders poetische Werke. Dabei beziehen sie sich natürlich häufig auf die Bevölkerung an den Flüssen und die Art und Weise, wie diese Mangel und Verschmutzung erlebt. In den ständig wachsenden Städten rund um die Wasserläufe fühlt man die Suche nach einer neuen urbanen Identität und nach Antworten auf die Bedürfnisse der Zukunft.
Die Künstler machten sich daran, den europäischen Kontext einer Flussstadt kennenzulernen. Der Rundgang befindet sich im Grand Curtius und seiner Umgebung, ausgehend von diesem Ort am Ufer der Maas. International renommierte Künstler (wie Subodh Gupta, Sheela Gowda und Dayanita Singh), aber auch junge Nachwuchskünstler sind Teil des Rundgangs. Drei junge indische Talente – Srinivasa Prasad, Sheela Gowda und Navin Thomas – schaffen als Artists in Residence Werke, die den Rundgang in die Stadt integrieren.