Kombinierbares Gewehr und Schwert
Schenkung Pierre Solvay, 1972
Seit dem 15. Jahrhundert versuchte man, verschiedene Waffen zu kombinieren, um ein einziges Objekt zu erhalten. Üblicherweise kombinierte man eine Blankwaffe mit einer Schusswaffe. Hier handelt es sich um ein Instrument, das für die Parforcejagd eingesetzt wurde – den typischen Jagdsport, der im Ancien Régime dem Adel vorbehalten war. Es diente dazu, das verletzte Wild zu töten, welches von einer Meute Hunde gehetzt worden war. Es besteht aus einem Schwert mit einer zweischneidigen Klinge und einem abnehmbaren Griff aus Holz. Dieser ist mit verschlungenen Tiermotiven (Hunde, Kaninchen, Wildschwein) und Masken gestaltet. Dieser abnehmbare Griff, der von einer Federklinge am Schwert gehalten wird, kann entfernt und auf dieselbe Weise an die Rückseite des Griffes Steinschlossgewehrs angepasst werden. Er dient dann als Kolben. Es gibt natürlich einen, abgedichtet durch einen Schiebedeckel, der als Kasten für die Kugeln dient. Der Griff des Gewehrs ist mit Skulpturen verziert, die jenen des Griffes des Schwertes ähneln.
Die Herkunft dieser beiden kombinierbaren Waffen ist unklar. Der Stil der Form lässt an ein deutschsprachiges Land denken. Die Punzierung des Schlosses in Form eines Kleeblatts ist nicht identifiziert und die auf der Klinge eingeprägten beiden angelehnten Mondsicheln stellen nicht notwendigerweise eine Signatur dar.
Im Gegenteil: Es steht außer Zweifel, dass dieses Objekt besonders selten ist.
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