Der Urheber dieses Werks könnte Charles-Hamilton Smith (1776-1859) sein, ein britischer Militär und Schöpfer von Stadtansichten, Karten, Uniformvorlagen und Naturszenen.
Die Ansicht von 1814 erstreckt sich von der Basilika St. Martin links bis zur Heiligkreuzkirche rechts. Es handelt sich um eine der wenigen detaillierten Zeichnungen von Lütticher Stätten vor 1850. Die beinahe fotografische Genauigkeit ermöglicht es beispielsweise, einige der architektonischen Schmuckstücke der Lütticher Landschaft – wie etwa das Maison Ancion, das Hôtel van den Steen, das Hôtel de Méan und das Hôtel de Sélys – besser (wieder) zu erkennen und so alte Elemente der Gebäude zu unterscheiden, die umgebaut oder nachträglich hinzugefügt wurden.
Das Bild zeigt im Vordergrund den alten Kanal der Maas, gesäumt von einem Quai mit dem Namen Micoud d’Umons, benannt nach dem Präfekten des Departements der Ourthe. Diese Anlage wurde mit Materialien gebaut, die aus der Zerstörung der Lambertuskathedrale stammten. Sie ist von Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert umgeben, die heute großteils nicht mehr vorhanden sind. Die Fassaden bestehen aus Kalkstein der Maas. Einige sind in Weiß oder Gelb gestrichen. Dies entspricht dem Brauch, der Ende des 18. Jahrhundert eingeführt wurde und bis weit ins 19. Jahrhundert bestand. Die Dächer sind mit hellgrauem Schiefer gedeckt.
Die Aquarellzeichnung wurde von ihrem vorherigen Besitzer, einem versierten Lütticher Sammler, in England erworben und wurde 2005 dank der Unterstützung der VoG Les Amis du Musée d’Art religieux et d’Art mosan, der Stadt Lüttich und privater Mäzene in die Sammlungen des Museums für religiöse und maasländische Kunst aufgenommen.