Sammlungen von Museen entstehen manchmal zufällig: Etwas Glück beim Graben auf einer Baustelle und man entdeckt einen verlorenen Schatz. Diese Brosche, mit der ein großes Kleidungsstück an der Schulter befestigt wurde, vereint ineinander verwobene menschliche Geschichten: die Geschichte der Kunsthandwerker, die sie nach dem damaligen Geschmack schufen, die Geschichte der letzten Frau, die sie im 7. Jahrhundert trug, und die Geschichte desjenigen, der die Brosche wiederentdeckte. Letzterer hieß Hippolyte Lamproye, war 22 Jahre alt und arbeitete als Tagelöhner in der Ziegelei von Moxhe (Provinz Lüttich). Am 11. Juni 1874, einem Donnerstag, fand der junge Hippolyte, der etwas Ton von den Wänden einer Fördergrube entfernte, einen „Schatz“. Dieser enthielt neben diesem Schmuckstück zwei Keramiken, ein Glasfragment, einen Dorn einer Gürtelschnalle, ein Armband und einen Bronzering sowie Perlen aus Bernstein und Glaspaste. Hippolyte Lamproye sammelte die Objekte ein und übergab sie dem Grafen Georges de Looz-Corswarem. Dieser übergab sie wiederum dem Archäologischen Institut Lüttich, welches sie im Museum von Lüttich deponierte.
Numéro d'inventaire FLORA
GC.ARC.01j.1874.50852