ZWEI BRITISCHE SÄBEL VON SARGANT AND SON







Infanteriesäbel der Britischen Ostindien-Kompanie (BEIC)
Sargant & Son, London, Vereinigtes Königreich, um 1850
Inv.-Nr.: MAL 17737
Belgischer Infanteriesäbel, Modell 1848
Sargant & Son, London, Vereinigtes Königreich, um 1848, verkauft von Mahillion in Brüssel, Belgien
Inv.-Nr.: MAL 17738
Die British East India Company (BEIC), ursprünglich bekannt unter dem Namen The Company of Merchants of London Trading into the East Indies, wurde am 31. Dezember 1600 auf Initiative mächtiger Londoner Geschäftsleute durch einen königlichen Freibrief von Elisabeth I. von England gegründet. Ihr Ziel war es, ein britisches Handelsmonopol zunächst im Indischen Ozean und später in ganz Asien zu errichten. Die Rivalen, die Französische Ostindien-Kompanie (CFIO) und die niederländische Verenigde Oost Compagnie (VOC), hatten bald das Nachsehen.
Nachdem sie dort mit den Franzosen aufgeräumt hatte, teilte die BEIC Indien unter sich auf und legte den Grundstein für das, was nach 1858 zu British-Indien werden sollte. Sie gründet Hongkong, Singapur und viele andere Handelsposten. Während sie die ganze Welt auf den Geschmack von Tee bringt, forciert sie den Opiumhandel in China und löst damit die gleichnamigen Kriege aus, in denen das Reich der Mitte im Namen des europäischen Kapitalismus in die Knie gezwungen wird.
Die BEIC ist zwar ein Privatunternehmen, aber nichts weniger als die Grundlage des British Empire in Asien. Im 19. Jahrhundert verfügte sie über mehr Macht als viele Staaten. Nachdem sie 1813 ihrer Monopolrechte beraubt worden war, setzte der Niedergang der BEIC bis zum Sepoyaufstand im Jahr 1858 ein. 1860 fielen die Besitztümer der Companie an das Königreich zurück. Am 1. Januar 1874 wurde sie dann endgültig aufgelöst.
Die hier gezeigten Säbel wurden beide von Sargant & Son in London gefertigt, dem offiziellen Lieferanten der BEIC. Es sei darauf hingewiesen, dass einer der beiden Säbel unvollständig ist. Der Griff konnte jedoch mithilfe eines 3D-Druckers anhand von Fotos rekonstruiert werden. Er bleibt aus rein didaktischen Gründen weiß. Der andere Säbel, der ebenfalls aus dem Hause Sargant & Son stammt, aber für den Verkauf in Belgien bestimmt war, vermittelt hingegen einen Eindruck von den Farben des Griffmaterials.
Loïc Servais
Konservator der Abteilung für Waffen, Grand Curtius
Video zum Exponat des Monats
Aufstellungsort
Die Ausstellungsstücke sind im Schaukasten des Exponats des Monats zu sehen. Eingangsbereich des Museums Grand Curtius in Lüttich.
Bildunterschriften – Copyright Stadt Lüttich – Grand Curtius
Pressebericht
Musée de Liège