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„AIPOTU“, die der Künstlerin Françoise Schein gewidmet ist

Grand Curtius

Vom 16. Mai bis zum 31. August 2025 zeigt das Grand Curtius die Ausstellung „AIPOTU“, die der Künstlerin Françoise Schein gewidmet ist.

„Die Grundlage aller Projekte von Françoise Schein ist der Text der Erklärung der Menschenrechte. Die Grundrechte, oft und überall, auf die Mauern der Städte zu schreiben, ist sowohl das Leitmotiv als auch der Sinn und Zweck ihrer Projekte, … jede Stadt, in der sie ein Kunstwerk hinterlässt, ist einzigartig, und auch jedes Projekt muss es sein.“

Betina Zalcberg

Die Ausstellung wird von einem Rahmenprogramm begleitet, zu dem auch ein Workshop für Kinder von 8 bis 12 Jahren vom 28. bis 30. April 2025 gehört: https://www.grandcurtius.be/fr/actualites/agenda/stage-autour-de-francoise-schein-etre-un-artiste-de-aipotu.

Ausstellung „Françoise Schein. AIPOTU. Un portrait à rebours“

Die 1953 in Brüssel geborene, politisch engagierte bildende Künstlerin ist bekannt für ihre monumentalen Arbeiten, die Architektur und Kunst miteinander verbinden, ihre Keramikfresken und andere öffentliche Werke, die ein Netz zwischen Städten auf der ganzen Welt wie Brüssel, Lüttich, Paris, Lissabon, Berlin, Stockholm, London, New York, Ramallah, Haifa, Haiti, Barcelona, Rio de Janeiro usw. knüpfen.   

Weniger bekannt sind jedoch ihre kleinformatigen, intimen Arbeiten, die die Gigantomanie ihrer urbanen Interventionen begleiten und kontrastieren. Einige dieser Werke – fein gestrichelte Zeichnungen und Skulpturen mit zarten Konturen – sind hier zu sehen, die meisten von ihnen wurden noch nie ausgestellt.  

Diese Schau bietet die seltene Gelegenheit, die Verbindung, ja die Wechselbeziehung zwischen diesen beiden Teilen des Werks von Françoise Schein zu beleuchten und ihren künstlerischen Werdegang nachzuzeichnen. Dies umso mehr, als diese Arbeiten von Dokumenten begleitet werden, die ihren Entstehungsprozess dokumentieren: Notizen, Essays, Skizzen und Interviews geben Aufschluss über die Entwicklung ihres künstlerischen Denkens.  

Und was treibt die Künstlerin an, ihre Werke – oft in Form von Keramikfliesen – rund um den Globus zu platzieren? Eine für manche utopische Idee, die Françoise dennoch unermüdlich verfolgt, und zwar die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte auf die Mauern möglichst vieler Städte zu schreiben.   

Darüber hinaus zeichnen sich einige ihrer Projekte durch eine partizipative Komponente aus, die ein breites Publikum, insbesondere junge Menschen, einbezieht, um so Bewusstsein zu schaffen und gleichzeitig die Flamme an die nächste Generation weiterzugeben.   

Es sind also nicht nur die räumlichen Grenzen der Kunst, die sie überschreitet, indem sie sich den öffentlichen Raum aneignet, sondern auch die politischen und sozialen Grenzen des Kunstbetriebs. Ihr Aktionsfeld entzieht sich jeder Definition, denn sie vermischt Gattungen und Register, bedient sich unterschiedlichster Formen und Maßstäbe, kombiniert Ästhetik und Ethik, Fantasie und Geschichte und vor allem die intime Erfahrung der oder des Einzelnen mit dem Universellen, das die Menschen verbindet.  

Kuratorische Leitung: Betina Zalcberg, Lohana Schein.  

Diese Ausstellung ist eine Produktion des Architekturbüros der Föderation Wallonie-Brüssel in Zusammenarbeit mit dem Grand Curtius und der Künstlerin Françoise Schein.

Publikation

Zweisprachiges (FR/EN) Begleitwerk zur Ausstellung: Zalcberg, Betina: Françoise Schein. AIPOTU. Un portrait à rebours A portrait in reverse.

Editions Cellule architecture de la Fédération Wallonie-Bruxelles, Brüssel, 2025 – ISBN: 978-2-930705-53-8.

Praktische Informationen

> Museum Grand Curtius, Feronstrée 136 – 4000 Lüttich

> Von 16.5. bis 31.8.2025 – täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr, außer dienstags.

> Eintrittspreise:

  • Erwachsene: 10 €
  • Erwachsene Gruppen: 8 €
  • Senior innen, Gruppen: 6 €
  • Arbeitslose : 5 €
  • Artikel 27: 1,25 €
  • Freier Eintritt: Personen unter 26 Jahren, Lehrkräfte, Inhaber*innen vom MuseumPassMuseums und für alle an jedem ersten Sonntag im Monat.

 

Bildmaterial: Françoise Schein, Einweihung des Werks Dyades in der U-Bahn-Station „Parvis de Saint-Gilles“, Brüssel, 1992. Bildnachweis: François Aglalaz