Das Museum beherbergt eine bedeutende Sammlung von aus schwarzem Marmor gehauenen Elementen. Sie stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit aus den Steinbrüchen von Theux. Dazu zählt eine große Konsole, deren eine Seite mit einer bemerkenswerten Szene einer Grablegung aus der Mitte des 16. Jahrhunderts verziert ist. Sie stammt aus den Fundamenten des Hôtel de Brigode, welches sich früher auf der Place Verte, in der Nähe der Lambertuskathedrale befand.
Diese Elemente aus schwarzem Marmor werden traditionell dem italienisch-Lütticher Atelier der Familie Palardin-Fiacre zugeordnet. Gegründet 1518 von Nicolas (I.) Palardin, genannt „der Italiener“ († 1522) – welchem Nicolas II. († 1580) nachfolgte – und seinem Schwager Martin Fiacre († 1601) wurde dieses Atelier noch bis ins 17. Jahrhundert weitergeführt. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass andere „Bildkünstler“, die mit demselben Material arbeiteten, zur selben Zeit in Lüttich aktiv waren. Dazu zählten etwa Lambert Suavius, Thomas Thollet oder François Borset. Ihre Zusammenarbeit mit oder auch Konkurrenz zu ersteren ist heute nicht mehr klar festzustellen.
Die Herkunft aller Stücke dieser Gruppe aus Theux verdient auch eine systematische geologische Untersuchung, da es nicht immer einfach ist, mit bloßem Auge Marmor aus Theux von jenem aus den Steinbrüchen von Dinant zu unterscheiden.
Zu den Werken, die mit diesem außergewöhnlichen Dokument verbunden werden können, gehören auch zwei Kreuzigungsszenen und einige Dokumente, die relativ genau datiert wurden oder datiert werden können. Es handelt sich um eine liegende Figur aus dem Jahr 1537, ein Weihwasserbecken mit dem Wappen von Helemaine Castaigne, Äbtissin von Val-Notre-Dame (bei Huy), datiert auf das Jahr 1546, sowie zwei kleine Säulenfragmente aus dem Lettner der Prämonstratenser-Kirche (ehemalige Abtei von Beaurepart), datierbar auf die Abtszeit von Léonard de Limbourg (1525-1546).